1772 - 1903: Die Zeche Langenbrahm gehörte zu den ältesten Grubenbetrieben des Ruhrgebietes mit einer der längsten ununterbrochenen Förderungen. Die Gründung der
Gewerkschaft Langenbrahm wurde von der Gesellschaft selber mit dem Jahr 1772 datiert. In diesem Jahr gestattete der Fürstabt der Abtei Werden, der das damalige
Bergregal innehatte, einer Gesellschaft den Kohlenabbau an der Rüttenscheider Kluse am langen Brahm (Brahm = Ginsterhecke). Ab 1799 wurde der Name Steinkohlenwerck
Langenbram auch urkundlich geführt. 1889 gründete sich die bergrechtliche Gewerkschaft Langenbrahm neu unter dem neuen Recht. Es wurden weitere Anteilseigner in die
Gesellschaft aufgenommen, um die Zeche Langenbrahm großtechnisch auszubauen. Aufgrund des sehr ausgedehnten Grubenfeldes und der Verknüpfung der Gewerkschaft
Langenbrahm als Einzelgesellschaft mit Handelsorganisationen im gesamten Gebiet des damaligen Deutschen Reiches konnte die Zeche Langenbrahm die wirtschaftlich
angespannte Zeit der 1920er Jahre sowie der nachfolgenden Weltwirtschaftskrise überleben. Die Brikettfabrik wurde 1924 durch einen Neubau ersetzt.
Im Rahmen des wirtschaftlichen Aufschwunges der 1930er Jahre wurde nun begonnen, das Südfeld, welches bis in den Bereich des Schellenberger Waldes reichte, zu
erschließen. 1935 bis 1937 wurde hier der Schacht Langenbrahm 4 geteuft. Dieser wurde als Seilfahrt und Materialschacht ausgebaut. Die Förderung erreichte zeitweise
850 000 t Kohle jährlich bei 2700 Beschäftigten.
1949 - 1966: Nach kurzem Stillstand nach Kriegsende konnte die Zeche Langenbrahm wieder schnell eine Förderung von 500 000 t erreichen. Gerade durch den in der
Nachkriegszeit besonders hohen Bedarf an Hausbrandprodukten wie Anthrazitkohle und -briketts zeigte sich die Zeit des Wirtschaftswunders als sehr lukrativ für die
alte Gewerkschaft Langenbrahm.
1949 wurde das Grubenfeld nach Norden hin durch die Anpachtung der Zeche Ludwig der Gutehoffnungshütte in Bergerhausen vergrößert. Beide Schächte der Zeche wurden
fortan als Grubenabteilung der Zeche Langenbrahm geführt, und übernahmen Seilfahrt und Wetterführung.
Im Gegenzug wurde der nicht mehr benötigte Schacht 1 abgeworfen und verfüllt.
Die einsetzende Kohlenkrise überlebte die Zeche Langenbrahm nach wie vor wegen ihrer bundesweit vorhandenen Handelsverbindungen
Im Rahmen des Anpassungsplanes durch den 1964 gegründeten Rationalisierungsverband des Ruhrkohlenbergbaus wurden koordiniert unrentable Abbaubetriebe bzw.
Bergbaubetriebe mit nicht mehr genügend verbleibender Restlebensdauer stillgelegt. Die Stillegung wurde ferner durch eine fördermengenabhängige Prämie subventioniert.
Die Betriebsanlagen der Gewerkschaft Langenbrahm hätten entweder aufwendig grunderneuert werden müssen, oder aber die Gewerkschaft mit einer Nachbarzeche fusionieren
müssen. Da keine der beiden Alternativen durchführbar war, wurde die Zeche Langenbrahm 1966 nach fast 200 Betriebsjahren stillgelegt.
Heutiger Zustand: Das Gelände Langenbrahm 1/3 südlich des Alfried-Krupp-Krankenhauses liegt nach wie vor brach. Dies hängt auch mit der nachträglich am Zechentor
vorbeigebauten BAB A 52 zusammen. Das Gelände Langenbrahm 2 an der St. Annenhöhe nördlich der Frankenstraße wurde durch das Gewerbegebiet Schnabelstraße überbaut.
Das Gelände Schacht 4 wurde renaturiert.
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