Gegründet am 21.01.1897;
eingetragen 02.10.1897. Erwerb und Verwertung von Grundbesitz in Übersee, sowie Betrieb
von Land und Plantagenwirtschaft. Die Gesellschaft übernahm zusammen 10 745 ha. Grundbesitz von Dr. Max Esser, Berlin und dem
Bergwerksbesitzer Sholto Douglas, Berlin. Das Gelände lag in den deutschen Schutzgebieten von Kamerun den Kamerunbergen bei der
kleinen Hafenstadt Victoria. Die Victoria-Pflanzung bei Bota-Victoria, die Prinz Alfred-Pflanzung bei Missellele-Tiko und die
Bimbia-Mabeta-Pflanzung waren die Herzstücke der WAPV. Es wurden vorwiegend Kakao und Ölpalmkulturen bestellt. Ab 1910 wurden auch Kautschuk und Plantenkulturen
angepflanzt. Zu dieser Zeit baute die Gesellschaft eine eigene Kleinbahn mit 60 cm Spurweite. Die Bahn hatte eine Länge von 66
Kilometer und verband den Küstenort Victoria mit dem Hauptort Soppo. 1913 wurden 53 europäische Angestellte sowie 2643 Einheimische Arbeiter beschäftigt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die WAPV enteignet. 1925 konnte sie bei einer Auktion in London einen Teil des früheren Besitzes zurückerwerben, setzte auf Kultivierung
von Bananen und führte den Teeanbau in Kamerun ein. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde sie erneut enteignet. Die Verwaltung übernahm die 1947 gegründete Cameroons
Development Corporation (CDC) mit Sitz in Victoria. Die Gesellschaft erhielt seitens des Reichs Schadenersatz um damit
einen Neuaufbau in anderen Überseegebieten zu beginnen. Vorstand um 1926: Wilh. Kemmer. Hochkarätiger Aufsichtsrat: Alfred Prinz zu
Löwenstein-Wertheim-Freudenberg - FS Unterschrift (Vors.) sowie, u.a. Bankier Carl Hagen, Berlin, Fürst Richard zu Sayn-Wittgenstein
Berleburg, usw. Der Aktienmantel wurde von neuen Investoren genutzt.
1992 Umfirmierung in ABE Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft "Victoria" AG und 1998 in Westafrikanische Pflanzungs-Gesellschaft "Victoria" AG i.K.,
Berlin und Butzbach.
Die Gesellschaft beschäftigte sich mit Time-Share Objekten und einem Hotelprojekt in Brasilien, erlitt aber scheinbar Schiffbruch.
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