Am 10.9.1826 schlossen Gustav und Theodor Müllensiefen, Söhne des Nadelfabrikanten und Iserlohner Landrats Peter Eberhard Müllensiefen (1766-1847), mit Johann Caspar
Post, Hagen-Eilpe, einen Sozietätsvertrag zur Gründung einer Glasfabrik in Crengeldanz bei Witten. Theodor Müllensiefen hatte zwischen 1823 und 1825 auf Reisen durch
Deutschland, Italien und die Schweiz die Technologie der Glashütten kennengelernt. Post schied noch 1826 wieder aus, beließ aber sein Kapital vorläufig in der jungen
Firma Gebrüder Müllensiefen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurde die Glasfabrikation in den 1830er Jahren vervollkommnet. Ab 1842 erwarben die Gebrüder Müllensiefen
umfangreichen Zechenbesitz. Theodor Müllensiefen (1802-1879) wirkte als Politiker, u.a. als Abgeordneter der Preußischen Nationalversammlung 1848/49, sein Bruder Gustav
(1799-1874) präsidierte der Handelskammer Bochum von ihrer Gründung 1857 bis 1863. Gustavs Söhne Hermann und Theodor folgten ihrem 1874 verstorbenen Vater in der
Unternehmensleitung. Seit den 1880er Jahren gehörte die Glasfabrik mehreren Syndikaten der rheinisch-westfälischen Glasindustrie an. Sie kaufte 1853 Tongruben bei Bonn
und erwarb zwischen 1866 und 1910 mehrere kleinere Glashütten, u.a. 1899 die Wittener Glasfabrik Buchholz, Schott & Herdsiek.
1899 Umwandlung der oHG in eine GmbH, deren Geschäftsleitung in Händen der Familie Müllensiefen in dritter Generation verblieb. 1930 Übernahme der GmbH in die
Glasfabrik Crengeldanz Aktiengesellschaft. 1932 Übernahme durch die Deutsche Tafelglas AG, Fürth, heute Flachglas AG DELOG DETAG Fürth/Gelsenkirchen.
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