Zur Gründung der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn hat ein gewisser Baron Viktor Erlanger 1872 um Genehmigung ersucht und diese auch erhalten. Seinen Antrag hat er
damit begründet, daß der Zweck der Eisenbahnlinie sei es, einen der ersten Verladeorte des ungarischen Getreides, nämlich Gyõr, durch Ausschaltung des ein
Verkehrshindernis darstellenden Wien, auf kürzestem Wege mit dem Westen zu verbinden. Die Eisenbahnlinie wurde 1879 übergeben und ihre ursprüngliche Konzession galt
für 90 Jahre. Die damals noch auf dem Gebiet der Österreich-Ungarischen Monarchie liegenden Eisenbahn hatte die schwierigste Zeit ihrer Geschichte nach dem I.
Weltkrieg zu überstehen, zumal die neuen Staatsgrenzen zwischen Österreich und Ungarn ihre Strecken förmlich durchschnitten haben. Die Friedensverträge von Trianon
bzw. St.Germain hatten die Verkehrsregierungen beider Staaten auf einzigartige Weise in einem separaten Paragraphen verpflichtet, den einheitlichen Betrieb dieser
Eisenbahn aufrechtzuerhalten, so ist der österreichische Staat 1923 in die Konzession eingetreten. Dem ist es zu verdanken, daß die Aktiengesellschaft auch heute noch
existiert und arbeitet, im Besitz ihrer inzwischen zweimal, zuletzt bis 2007 verlängerten Konzession.
Derzeit werden täglich durchschnittlich 2,5 Züge im Transit durch Serbien bzw. Rumänien mit Bestimmung Griechenland, Türkei und Bulgarien abgefertigt.
|