Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahre 1769, als der junge, arme Kesselbauergeselle Franz Ringhoffer aus dem österreichischen Müllerdorf nach Prag kam und
sich in der Altstadt eine Werkstatt einrichtete, wo er Gefäße für Brauereien herstellte. Sein Sohn Josef erwarb 1822 in der Nähe von Prag eine Wassermühle, die er
zum Hammerwerk für Kupfer umbaute und die später durch ein Kupfer-Walzwerk erweitert wurde. Er fertigte nun auch Teile für Zuckerfabriken und Brennereien und stieg
schließlich zum k.u.k. Hoflieferanten auf.
Josefs Sohn Franz Ringhoffer II. errichtete einen größeren Betrieb in Prager Neustadt und baute 1852 eine Fabrik (Ringhoffers Waggonfabrik) im südwestlichen Vorort
Smíchov, wo er 1854 mit der Fertigung von Eisenbahnwagen begann, zunächst Güter-, ab 1860 auch Personenwagen.
1867 wurde die Fabrik um eine neue Halle und einige Nebenbetriebe erweitert und es wurde mit dem Bau von Salonwagen begonnen (bekannt wurde später der Salonwaggon
für den Kaiser Franz Joseph I. von 1902). Das Unternehmen begann zu exportieren. Unweit von Prag begann er die Brauerei Kozel zu bauen. Vom Kaiser wurde er in
erblichen Ritterstand erhoben.
Nach seinem Tod 1873 übernahm sein Sohn Baron Franz Ringhoffer III. mit den Brüdern Emanuel und Viktor das Unternehmen. Unter seiner Führung wuchs die Firma zu
einem der größten Unternehmen in Österreich-Ungarn. Gebaut wurden nicht nur Schienenfahrzeuge aller Art, Elektrolokomotiven, Triebwagen, Tender für Dampflokomotiven
und Straßenbahnen, sonder weiter auch Produktionseinrichtungen für Zuckerfabriken, Brennereien, Brauereien und Kühlanlagen für Kühlhäuser.
1935 Übernahme der Tatra-Werke Automobil- und Waggonbau AG, Nesselsdorf, Firma nunmehr Ringhoffer-Tatrawerke AG.
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