Vereinigte Bautzner Papierfabriken

100 RM

Art.Nr.4310

Bautzen 15.Aug. 1928

45 EUR

Vereinigte Bautzner Papierfabriken, 1000 RM, Bautzen, 15.Aug. 1928, Art.Nr.4310a, Preis 48 EUR
In alten Schriften wurde Obergurig immer als ein Dorf mit einer Mühle beschrieben. Diese Mühle war schon vor vielen 100 Jahren keine Getreidemühle mehr, sondern eine Papiermühle.Im 16. Jahrhundert war durch den gestiegenen Papierverbrauch für den Buchdruck, die Erbauung einer Papiermühle eine beliebte Kapitalanlage bei finanzkräftigen Leuten, so auch in Obergurig. Die Oberguriger Papiermühle wird bereits 1535 erwähnt. Unter dem im Spreetal nach und nach entstandenen Papierherstellungsstätten, welche im Jahre 1872 in dem großen Industrieunternehmen „Vereinigte Bautzener Papierfabriken“ Zusammenschluss fanden, ist das Oberguriger das zweitälteste. Bis zum 30jährigen Krieg wurde in Obergurig Papier hergestellt, doch in Kriegszeiten verfiel die Anlage derart, dass die Produktion von Papier nicht weiter fortgeführt werden konnte. Der Betrieb konnte erst 1645 wieder anlaufen, als Alexander Schafhirt die Papiermühle kaufte. 1805 wurde die Papiermühle an den Bautzener Papierfabrikanten Carl Friedrich August Fischer verkauft. Fischer, der seine Papiermühlen Bautzen und Obergurig unter dem neuen Namen „Carl Friedrich August Fischer Papierfabriken Bautzen und Obergurig“ zusammenschloss, gab nun den Übergang von der alten Papiermühle zur Fabrik, damit begann auch im zunehmenden Maß die Industrialisierung der Produktion mit umfangreichen Umbauten. Trotz Inflation nach dem 1. Weltkrieg ging es immer weiter aufwärts. Einen jähen Rückgang für den Betrieb gab es durch den 2. Weltkrieg. Viele Fachkräfte wurden als Soldaten eingezogen und der Betrieb wurde durch Frauen weiterbetrieben. Nach Ende des Krieges 1945 wurden die Maschinen und Anlagen der Papierfabrik demontiert und als Reparationszahlung in die Sowjetunion verschickt. Das Gebäude übernahm das Mähdrescherwerk in Singwitz. Die gegenüberliegende Villa des letzten Direktors, Herrn Schwarz, übernahm die Gemeinde und richtete dort den Kindergarten ein. Dieses Herrenhaus wurde 1821 als Wohnhaus für den Papierfabrikbesitzer Fischer gebaut. Das Gebäude der Papierfabrik zerfiel in den letzten Jahren, da es nicht mehr genutzt wurde. Erst 2002 kaufte die Gemeinde Obergurig das Gebäude und mit Hilfe einiger Investoren wird es wieder aufgebaut und genutzt.
Branche: Papier
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