Nachdem am 15.8.1864 die Gleise der “Kgl. priv. bayerischen Ostbahn” Mitterteich erreichten, setzte im oberpfälzischen Mitterteich eine vor allem von der Porzellanindustrie
getragene Industrialisierung ein. Kurz nach der Wende zum 20. Jh. hatte sich die Einwohnerzahl verdreifacht, und die Stadt wurde durch die zugezogene Industriearbeiterschaft
eine Hochburg der Sozialdekokratie. Noch vor der SPD selbst, gründete sich 1904 der “Sozialdemokratische Verein Mitterteich und Umgebung”. Damit einher ging die Gründung des
Konsumvereins, dessen Initiatoren ebenfalls Sozialdemokraten waren, die ihn auch in Personalunion führten (Vorstände u.a. um 1915 - Josef Mee, Porzellanmaler, Nudolf Klier,
Porzellanmaler beide Mitterteich). Die Konsumvereine waren die Vorläufer der späteren gewerkschaftsnahen co-op. Ihr Zweck war die günstige Versorgung der Arbeiterschaft mit
Gegenständen des täglichen Bedarfs. 1910 erwarb der Konsumverein für Mitterteich für sein Geschäft ein eigenes Gebäude, das mit der Ausgabe dieser speziellen Anteilscheine
finanziert wurde. Die Ausgabe erfolgte in variablen Nennwerten zwischen 3 und 1.000 Mark, die Anteilscheine waren mit 4 % verzinslich.
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