1906 wurde auf Initiative verschiedener Land- und Stadtkreise in Westfalen und unter Unterstützung der Bergwerksgesellschaft Hibernia und
der Berliner Handels-Gesellschaft das Elektrizitätswerk Westfalen (EW) mit Sitz in Bochum gegründet. Ziel der Gründung war es, die
Expansion des von Hugo Stinnes und August Thyssen unterstützten RWE zu stoppen. Hierbei wurden die Politiker von der Berliner
Handels-Gesellschaft unterstützt, da die AEG und weitere Elektrokonzerne ebenfalls versuchten, durch Druck auf das RWE ihre Machtposition
im boomenden Energie- und Verkehrssektor zu stärken. Erstes eigenes Kraftwerk der EW war 1908 das von der RWE projektierte Kraftwerk Kruckel,
1911 ergänzt durch ein Kraftwerk in Hattingen und 1916 durch ein weiteres Werk in Stockum. Zum 1. Januar 1925 übernahm das EW das Kraftwerk
Kruckel vollständig, akquirierte das Dortmunder und Verbands-Elektrizitätswerk GmbH und verlegte den Sitz nach Dortmund. Der Name wurde
gleichzeitig zu VEW geändert. Die VEW waren damit ein regionales Energieversorgungsunternehmen für Strom und Gas (später auch Fernwärme und
Wasser) mit ausschließlich kommunalen Trägern. Bis 1930 gehörten insgesamt 31 Stadt- und Landkreise in den Regierungsbezirken
Arnsberg, Münster, Minden und Osnabrück zum Versorgungsgebiet. 1930 wurden die VEW in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1966 wurde
das Unternehmen teilprivatisiert. Im Jahr 1990 übernahmen die VEW über die regionale Energieversorgung hinaus neue Geschäftsfelder, indem
sie die Unternehmen MEAG, Edelhoff (Entsorgung) und Harpen AG (Dienstleistungen) unter einer Holdinggesellschaft VEW AG zusammenfaßte. Das
regionale Energieversorgungsunternehmen firmierte in dieser Holding seit 1995 als VEW Energie AG. Am 1. Januar 2000 kam die Westfälische
Ferngas-AG als weitere Führungsgesellschaft hinzu.Die Fusion mit dem RWE im Oktober 2000 bedeutete das Ende des Unternehmens und
des Firmennamens VEW.
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