Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich A.G., Blanketten

1000 DM

Art.Nr.6866

Kamp Lintfort Juli 1955

35,00 EUR

Die Zeche Friedrich Heinrich ist ein Steinkohlen-Bergwerk in Kamp-Lintfort, das heute Teil des Bergwerk West der Deutschen Steinkohle AG (DSK) ist. Nach Probebohrungen in den Jahren 1901–1904 entschloss man sich 1906 zur Gründung der Aktiengesellschaft Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich AG. Das Abteufen begann im Jahre 1907. Zugleich wurde auf der Lintforter Heide mit dem Bau der ersten Zechensiedlungen, der Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich begonnen, die Grundlage für die spätere Stadt Kamp-Lintfort wurden. Zum 1. Juli 1912 wurde die Kohleförderung aufgenommen. Die Tagesanlagen wurden großzügig in anspruchsvoller Architektur gebaut. Zugleich wurde auf der Schachtanlage 1/2 eine Kokerei errichtet. Seit 1914 besaß die französische Firma „Les Petit-Fils de François de Wendel & Cie“ die Aktienmajorität an der „Friedrich Heinrich AG“. Diese Besitzverhältnisse blieben mit Unterbrechung im Dritten Reich bis zur Gründung der Ruhrkohle AG im Jahre 1968 bestehen. Ende der 1930er Jahre lag die Jahresleistung oberhalb von zwei Millionen Tonnen verwertbarer Förderung. Damit zählte „Friedrich Heinrich“ zu den größten Schachtanlagen des Ruhrgebiets. Im Zweiten Weltkrieg wurde insbesondere die Kokerei stark beschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kokerei in den Jahren 1947–1954 Zug um Zug durch einen Neubau mit 160 Öfen ersetzt, der seinerseits bis 1978 betrieben wurde. Im Jahre 1956 wurde der Schacht 1 mit einer neuartigen Turmförderanlage versehen, die mit zwei Vierseil-Gefäßförderungen ausgestattet wurde. Sie dient noch heute der Hauptförderung des heutigen Bergwerks West. Nach Übernahme in die Ruhrkohle AG 1969 wurde das Bergwerk in der „Bergbau AG Niederrhein“ geführt. Die durchschnittliche Förderung lag bei 2,4 Millionen Tonnen pro Jahr. Im Jahre 1993 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Verbundbergwerk Rheinland zum „Verbundbergwerk Friedrich Heinrich/Rheinland“. Dabei wurde die Förderung auf „Friedrich Heinrich 1/2“ konzentriert und die Förderanlagen von „Rheinland“ mit Ausnahme der Schachtanlagen „Rheinpreußen“ 8 und 9 stillgelegt. Nach Übergang der Ruhrkohle AG auf die Deutsche Steinkohle AG (DSK) wurde das Bergwerk in Bergwerk West umbenannt. Als Bergwerk West sind heute die Friedrich-Heinrich-Schächte 1, 2 und 4 sowie die Schächte Rossenray 1 und 2 nach wie vor in Betrieb.
Branche: Bergwerk & Minen
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